Bedeutsame Entwicklungen im Raumplanungs- und Baurecht

Das geltende erste schweizerische Raumplanungsgesetz vom 22. Juni 1979 (RPG; SR 700) hatte nach seinem Inkrafttreten am 1. Januar 1980 einen hohen Auslegungs- und Klärungsbedarf zur Folge. Mit der Aufgabe der Konkretisierung der einschlägigen Bestimmungen war vor allem das Bundesgericht als Höchstgericht betraut, das sich dieser mit grossem Einsatz annahm (vgl. zur Entwicklung des Raumplanungsrechts und zur zentralen Bedeutung der bundesgerichtlichen Rechtsprechung für dessen Umsetzung und den Vollzug Arnold Marti, Bau- und Planungsrecht in der Schweiz: Vereinheitlichung, Harmonisierung oder Status quo?, ZSR 2008 II, S. 119 ff. [mit Hinweisen auch zur Harmonisierung der teils divergierenden kantonalen Rechtsprechung]). Nach einer ersten Konsolidierung der Praxis und wohl auch bedingt durch die Rezession nach dem EWR-Nein (sowie die eintretende Hypothekenkrise) war die bundesgerichtliche Spruchpraxis in den 1990er-Jahren eher spärlich und diente primär der Fortentwicklung der in der…