Liechtenstein und die Schweiz: Seit 100 Jahren gemeinsam unterwegs
Im Jahr 1970 berichtete die Neue Zürcher Zeitung (im Inland-Teil) über eine Ansprache des damaligen Erbprinzen Hans-Adam von und zu Liechtenstein, die durch ihre undiplomatische Metaphorik für einigen Wirbel sorgte (NZZ vom 16. September 1970, S. 18). Des Erbprinzen erklärte Absicht war es, sein Land aus dem «Dornröschenschlaf» zu wecken und «heilige Kühe zu schlachten». Dabei kritisierte er die passive Aussenpolitik seines Landes, die er mit dem «Umsteigen von einem Rucksack in den andern» verglich. Über Jahrzehnte wurde man auf dem breiten Rücken der Habsburgermonarchie getragen. Als diese 1918 zusammenbrach, liess man sich «in den bequemen Rucksack der Schweiz» fallen.
Dass Liechtenstein bis heute nicht ganz aus diesem Rucksack herausgeklettert ist, wurde im vergangenen Jahr augenfälliger denn je. In der Covid-19-Pandemie schotteten sich die meisten Staaten ab und rund um die Schweiz senkten sich die Schlagbäume. Nicht so oben am jungen Rhein – die Übergänge…